Problem des Monats Oktober 2019

Nach der Hebung in 2♠ hat Süd eine Einladung in 4♠. Mit dem sogenannten "Short Suit Trial Bid" zeigt er eine Kürze in ♦ und eine einladende Hand. Nord mit dem Double in ♣ und nur wenig verschwendete Werte in ♦ die passende Hand, um die Einladung anzunehmen. Mit ♦K und ♠B statt ♦B und ♠K würde er sicherlich ablehnen.

Drücken Sie "Next" um den ersten Stich zu sehen.

Wie spielen Sie?

Antwort: Zehn Stiche sind sicher, wenn Sie keinen Trumpfstich verlieren (♠D fällt Double). Was ist aber, wenn das mal nicht klappt? Dann haben Sie nur neun Stiche: 4♠ 2♥ 2♣ und einen ♣-Schnapper. Ein weiteres Treff kann man aber nicht schnappen, weil man dafür einen hohen Trumpf verschwenden muss.

Gibt es dennoch eine Lösung?

In den Nebenfarben sind keine weitere Karten, die man hochspielen kann. Es geht also nur, sechs Trumpfstiche zu erzielen: Die beiden hohen Trumpfrunden und alle kleine Trümpfe. Um die kleine Trümpfe in der Hand zu gewinnen, müssen wir Karo stechen, deshalb fangen wir an mit eine Runde Karo geduckt. Der Gegner spielt irgendwas nach (z.B. Coeur zum Ass), und jetzt spielen wir zunächst ♥K, ♠A, Karo geschnappt, ♠K. Wenn ♠ Dame jetzt fällt, haben wir schon erfüllt, wie oben erwähnt. Man hat lediglich die Chance, dass die Karos 6-1 stehen, aufgegeben.

Wir schnappen jetzt noch die dritte Karorunde und spielen ♣A und ♣ geschnappt. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder West hat ♠D und muss noch Karo bedienen, oder Ost hat ♠D. In diesem Fall können wir jetzt den letzten Trumpf "im Vorbeigehen" erzielen und damit den Kontrakt erfüllen.

 

Die richtige Spielweise im Überblick:

Diese Spielweise heißt dann auch "coup en passant" (also "im Vorbeigehen") und kann man häufiger anwenden, als man jetzt an Hand des Beispiels vielleicht vermutet. Beispielsweise hätte sie anders herum auch funktioniert, in dem man Treff im Vorbeigehen spielt.